Künstlerförderung Kunstförderpreise 2021 in der Sparte „Musik“ für neue Sterne am Musikhimmel

Die Jazzsängerin Alma Naidu am Flügel
Die Jazzsängerin Alma Naidu am Flügel

Kunstminister Bernd Sibler hat Ende August vier Preisträgerinnen und Preisträger der bayerischen Kunstförderpreise 2021 in der Sparte „Musik“ bekanntgegeben. Die Musikerinnen und Musiker aus München und Straubing repräsentieren „stilistische Vielfalt, Ausdrucksstärke, Experimentierfreude und überragendes Talent“, betonte Sibler.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Der Kunstförderpreis 2021 in der Sparte „Musik“ geht in diesem Jahr an die Jazzsängerin Alma Naidu, das Münchner Ensemble für zeitgenössische Musik „der/gelbe/klang“, den Pianisten Amadeus Wiesensee und die Popsängerin Elisabeth Brüchner alias „lilly among clouds“. Das gab Kunstminister Bernd Sibler Ende August in München bekannt.

„Die Preisträgerinnen und Preisträger gehören in ihren jeweiligen Genres zu den neuen Sternen am bayerischen Musikhimmel. Sie glänzen mit ihrer stilistischen Vielfalt, ihrer Ausdrucksstärke, ihrer Experimentierfreude und ihrem überragenden Talent. Damit machen sie den Kulturstaat Bayern um unvergessliche Musikerlebnisse reicher. Mit den Kunstförderpreisen wollen wir die herausragenden Leistungen dieser Nachwuchskünstlerinnen und -künstler würdigen und sie bei ihrer weiteren künstlerischen Entfaltung nachhaltig unterstützen“, sagte Sibler.

Bis zu 16 Bayerische Kunstförderpreise in vier Sparten

Jedes Jahr verleiht der Freistaat bis zu 16 Kunstförderpreise in den vier Sparten „Musik“, „Bildende Kunst“, „Darstellende Kunst (inkl. Tanz)“ sowie „Literatur“. Die in der Sparte „Musik“ ausgezeichneten Einzelkünstlerinnen und Einzelkünstler, Duos oder auch Ensembles werden von einem 12-köpfigen Fachgremium vorgeschlagen. Die Preisträgerinnen und Preisträger sollen als Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstler über eine abgeschlossene künstlerische Ausbildung verfügen und zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Begabung aus, die sie bereits erfolgreich unter Beweis stellen konnten. Die Preise für Einzelkünstler sind mit je 6.000 Euro dotiert, für Ensembles mit 10.000 Euro.

Die Preisträgerinnen und Preisträgern des „Bayerischen Kunstförderpreis 2021“ in der Sparte „Musik“

Alma Naidu (Jazzsängerin)

Alma Naidu (*1995) ist eine der großen Nachwuchskünstlerinnen der bayerischen und deutschen Jazzszene. Die Sängerin und Komponistin begeisterte unter anderem bereits bei der Jazzwoche Burghausen, dem Nublu Festival New York und den Leverkusener Jazztagen. Konzertreisen brachten sie in den vergangenen Jahren bis nach Indien, Myanmar und in die USA. Mit ihrer hellen und flexiblen Stimme voller Zartheit und Wärme gepaart mit einer ausgezeichneten Gesangstechnik erzeugt Alma Naidu eine ganz besondere persönliche Ausstrahlung. Die Jury betont die Vielseitigkeit und musikalische Breite der jungen Jazz-Künstlerin. Alma Naidu beeindrucke durch ihren kompositorischen Einsatz und die geschickte Verwendung von Allusionen.

(Foto: Ralf Dombrowski)

der/gelbe/klang (Ensemble für aktuelle Musik)

Das Ensemble der „der/gelbe/klang“ wurde im Januar 2020 gegründet, vereint Musikerinnen und Musiker der freien Münchner Musikszene und widmet sich der Musik von heute in ihrer ganzen programmatischen Bandbreite. „der/gelbe/klang“ setzt sich aus zwei hochklassigen Vorgängerensembles zusammen: „Zeitsprung“ und „BlauerReiter“. In engem Kontakt mit Komponistinnen und Komponisten wird in der nun neuen Formation experimentiert und die Frage nach zeitgemäßen Ausdrucksformen gestellt. Wichtig sind dem Ensemble genreübergreifende Projekte, etwa die Verbindung mit visuellen Elementen, sei es Licht, Performance, Video oder ganz neue Ansätze. Den intensiven Kontakt zur Nachwuchsgeneration hat sich das Ensemble mit Kooperationen auf die Fahne geschrieben. So ist es zum Beispiel Ensemble in Residence des jährlich stattfindenden Wettbewerbs „Jugend komponiert Bayern“. Die Fachjury sieht in dem Ensemble eine wertvolle Bereicherung der Münchener Kulturszene und darüber hinaus.

(Foto: Astrid Ackermann)

Amadeus Wiesensee (Pianist)

Amadeus Wiesensee (*1993) wurde bereits mit acht Jahren Schüler am Richard-Strauss-Konservatorium in München, ab 2007 Jungstudent am Mozarteum Salzburg. Im Jahr 2013 nahm er sein Studium an der Hochschule für Musik und Theater München auf, bei dem er im Anschluss an die künstlerischen Bachelor- und Masterstudiengänge ab Oktober 2019 im Rahmen des Masterstudiengangs Neue Musik studierte. Außerdem war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Deutschen Stiftung Musikleben.

Amadeus Wiesensees zweite große Leidenschaft gilt der Philosophie, der er auch in einem Parallelstudium nachging und an der Hochschule für Philosophie München im Juli 2015 mit Bestnote abschloss.

Bereits als Zwölfjähriger debütierte Amadeus Wiesensee mit dem Münchner Rundfunkorchester. Schon in seinen letzten Studienjahren und im Anschluss daran hat der junge Pianist nach Auffassung der Jury enorm an künstlerisch-musikalischer Aussagekraft hinzugewonnen und konnte sich als eigenständige Musikerpersönlichkeit festigen sowie in der Musikszene etablieren. Dass er aus dem zahlenmäßig nicht gerade kleinen Kreis junger talentierter und hoffnungsvoller Pianisten als einer von nur ganz wenigen tatsächlich nachhaltig herauszustehen vermag, spricht für seine herausragende Qualität und seinen Anspruch an sich selbst.

(Foto: Sammy Hart)

Elisabeth Brüchner alias „lilly among clouds“ (Popsängerin)

Die Musikerin (*1989 als Elisabeth Brüchner) aus Straubing konnte u. a. auf renommierten Veranstaltungen wie dem Reeperbahnfestival, Nürnberg Pop oder Eurosonic überzeugen. 2019 nahm sie am deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest teil, wo sie vielgelobte Dritte wurde.

Sie schreibt ihre Texte selbst und schafft es, musikalisch beeindruckend vielseitig stetig wechselnde Atmosphären zu erzeugen. Die Jury schätzt neben dem sehr persönlichen Stil insbesondere die technisch makellose Performance der Sängerin. Ihre Pop-Balladen klängen majestätisch groß, aber nie kitschig. Ihrer Stimme, ein sonores Alt mit filigranem Vibrato, könne man sich nicht entziehen, so die Jury.

 (Foto: Sonja Stadelmaier)

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