

12
Elitenetzwerk Bayern ·
Max Weber-Programm
Die E-Mail vom Prüfungsamt seiner Technischen
Hochschule überraschte Björn. Wegen seiner
guten Noten könnte er für das Max Weber-Pro-
gramm (MWP) vorgeschlagen werden, stand
in der E-Mail. „Damit hatte ich nicht gerechnet“,
erinnert sich Björn und ergänzt: „Ich dachte,
gefördert würden nur Studierende der klassi-
schen Fächer wie Jura, Medizin und Natur
wissenschaften, die gleich nach dem Abitur mit
dem Studium begonnen haben.“ Björn da-
gegen studierte „Soziale Arbeit“ und hatte nach
der Schule zunächst eine Ausbildung zum
Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert.
BJÖRN ÜBERZEUGTE ALS ENGAGIERTER
ZUHÖRER
Gerne nahm er das Angebot an, für das MWP
vorgeschlagen zu werden, und reichte seine
Bewerbung ein. Zum anschließenden Auswahl-
wochenende in Augsburg fuhr er mit dem
Rad gemeinsam mit seinem Vater. „Ich wollte
das Wochenende mit einer Fahrradtour ver
binden, um mich nicht mit dem Gedanken unter
Druck zu setzen, dass es unbedingt klappen
muss“, erklärt er. An dem Wochenende nahmen
rund 50 Studentinnen und Studenten aus
ganz Bayern teil. „Mein erster Gedanke war: Wie
soll ich das schaffen?“, erinnert er sich. Neu
gierig ließ er sich aber auf die Diskussionen in
Kleingruppen und die zwei Einzelgespräche
ein. Alle Bewerberinnen und Bewerber hielten
Kurzvorträge zu einem selbst gewählten The
ma, das anschließend diskutiert wurde. Hier
brachte sich Björn als aktiver Zuhörer und
engagierter Impulsgeber ein. Bei den Einzel
Katharina und Björn erzählen von ihrem Weg ins MWP
„Jeder hat
eine
“
gesprächen punktete er durch sein Fachwissen
und sein gesellschaftliches Engagement.
Björn arbeitete zu dieser Zeit ehrenamtlich in
einer Wohngruppe für minderjährige Flücht
linge. Aber auch für seinen Praxisbezug, den er
durch seine Ausbildung gewonnen hatte, in
teressierte sich die Auswahlkommission. Eine
Woche später lag der Brief mit der Aufnahme-
zusage ins MWP im Briefkasten. „Ich habe mich
super gefreut“, erinnert er sich. „Das hat mir
gezeigt: Auch mit einem im klassischen Sinne
nicht ganz geradlinigen Bildungsweg hat man
die Chance auf ein Stipendium.“
Ich dachte, gefördert würden nur
Studierende der klassischen Fächer, die
gleich nach dem Abitur mit dem Studium
begonnen haben.“
Den Mut haben
, sich Herausfor
derungen zu stellen und auf die
eigenen Stärken zu vertrauen – das
ist es, was Björn weitergeben
möchte.