Pressemitteilung Nr. 48 vom 31.05.2023 Neubau des nordbayerischen Hochleistungsrechenzentrums: Freistaat durchbricht 1,5 Milliarden Schallmauer bei neuen Bauvorhaben an der FAU

Wissenschaftsminister Blume erteilt Freigabe für „nordbayerische Schwester“ des Leibniz-Rechenzentrums: „Jahrhundertprojekt katapultiert FAU in erste Liga bei Recheninfrastruktur und Investitionen“

MÜNCHEN. Der Neubau eines nordbayerischen Hochleistungsrechenzentrums in Erlangen steht in den Startlöchern. Wissenschaftsminister Markus Blume hat die Freigabe für den Planungsauftrag des rund 260 Millionen Euro schweren Hightech-Vorhabens erteilt. Der Freistaat übertrifft bei den seit 2019 neu gestarteten Bauvorhaben damit bereits jetzt deutlich das Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro, das für die bauliche Modernisierung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in Aussicht gestellt worden war. Im Lauf der 2020er Jahre wird die FAU damit auf ein gänzlich neues Niveau gehoben.

Wissenschaftsminister Markus Blume: „Dieses Jahrhundertprojekt katapultiert die FAU in die erste Liga – bei Recheninfrastruktur UND bei Investitionen. Mit dem neuen Hochleistungsrechenzentrum lassen wir in Franken ein zweites bayerisches IT-Herz neben dem Leibniz-Rechenzentrum in Garching schlagen. Und wir stoßen in völlig neue Dimensionen der Datenverarbeitung vor. Dabei ist Vernetzung das Stichwort: Alle Hochschulen und alle Disziplinen – von den Geisteswissenschaften bis zur Quantenforschung – profitieren von der neuen herausragenden Infrastruktur. Das ist eine Chance für die gesamte Region und auch ein starkes Signal beim Aufbruch der größten nordbayerischen Universität zu neuen Exzellenz-Ufern.“

Bauminister Christian Bernreiter: „Ich freue mich, dass wir auch mit diesem Neubau die Weichen für die strategische Weiterentwicklung der Friedrich-Alexander-Universität stellen können. Wir schaffen ein IT-Kompetenz- und Innovationszentrum, das über den Wissenschaftsraum Nürnberg-Erlangen-Fürth hinaus in nationale Versorgungs- und Forschungsstrukturen eingebunden sein wird.“

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker: „Bayern gemeinsam für die Zukunft stark machen! Unser Ziel im Rahmen der Hightech Agenda ist die Schaffung hochmoderner und erstklassiger Voraussetzungen für Forschung, Lehre und Entwicklung in ganz Bayern – mit Wirkung weit über den Freistaat hinaus. Wir investieren daher kräftig und zukunftsgerichtet in den Ausbau und die laufende Modernisierung unserer Universitäten und Hochschulen. Der Neubau des nordbayerischen Hochleistungsrechenzentrums an der Universität Erlangen-Nürnberg ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung digitale Zukunft! Wir müssen global denken und lokal handeln – das ist zukunftsorientierte Heimatpolitik!“

Innenminister Joachim Herrmann: „Die bayerische Staatsregierung steht zu ihrem Wort. Mit dem Durchbrechen der 1,5 Milliarden-Schallmauer übertrifft sie die im Jahr 2019 gesteckten Ziele und entwickelt Erlangen mit seiner Friedrich-Alexander-Universität unaufhaltsam als attraktiven internationalen Forschungs- und Wissenschaftsstandort weiter. Die Anziehungskraft der Metropolregion als exzellenter Standort für Wissenschaftler aus der ganzen Welt wird sich weiter erhöhen.“ 

FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger: „Spitzenforschung ist mehr und mehr darauf angewiesen, immense Datenmengen in Höchstgeschwindigkeit verarbeiten zu können – und das gilt bei weitem nicht nur für Ingenieurswissenschaften, sondern auch überall dort, wo Künstliche Intelligenz im Einsatz ist, ob in der Medizin, den Geowissenschaften oder bestimmten geisteswissenschaftlichen Fächern. Das neue Hochleistungsrechenzentrum wird die Forschungsleistung am Wissenschaftsstandort Nordbayern noch einmal drastisch nach vorne katapultieren. Wieder einmal wird sich zeigen: Herausragende Forschung braucht leistungsstarke und international konkurrenzfähige Infrastruktur.“

Einzigartige Hightech-Infrastruktur für nordbayerische Hochschulen

Die Einrichtung eines nordbayerischen Hochleistungsrechenzentrums ist eine weitreichende Zukunftsentscheidung. Das Projekt vereint mehrere Handlungslinien und hebt die Recheninfrastruktur der fränkischen Hochschulen insgesamt auf ein neues Level: Das bestehende Rechenzentrum der FAU wird zu einem IT-Kompetenz- und Innovationszentrum für den nordbayerischen Wissenschaftsraum weiterentwickelt. Der damit einhergehende massive Ausbau der Rechnerinfrastruktur bedeutet nicht nur einen entscheidenden Sprung vorwärts für die FAU, sondern auch für die anderen mitnutzenden nordbayerischen Hochschulen. So wurde bei der Konzeption von Beginn an insbesondere auch der Bedarf der neuen Technischen Universität Nürnberg (UTN) mitgedacht, um der jüngsten bayerischen Universität optimale Startbedingungen zu verschaffen.

Bundesweite Bedeutung und Teil eines nationalen Verbunds

Die Einrichtung einer Hochleistungsrecheninfrastruktur in Nordbayern hat bundesweite Bedeutung und gilt als Vorzeigeprojekt: Auf Beschluss der Gemeinsamen Konferenz der Wissenschaftsminister (GWK) wurde bereits 2021 das „Zentrum für nationales Hochleistungsrechnen Erlangen“ an der FAU (NHR@FAU) eingerichtet, um mit acht weiteren Zentren im gesamten Bundesgebiet einen nationalen Verbund zu bilden. Bund und Länder fördern Hardware, Betriebskosten und Personalkosten der Verbundpartner für zunächst zehn Jahre (2021-2030). Mit dem Neubau des Rechenzentrums auf dem Erlanger Südgelände schafft der Freistaat dafür bestmögliche Räumlichkeiten in eigener Verantwortung.

 

Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2621

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